Das Trockenstabilatverfahren

Neue Verfahren in der Abfallverwertung

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint: Abfall, und im besonderen Hausmüll, ist ein wertvoller Rohstoff. Die Zeiten, in denen Siedlungsabfälle auf
großen Deponien nur beseitigt wurden, sind lange vorbei. Das liegt einerseits an den gesetzlichen Vorgaben, die die einfache Abfallablagerung auf Deponien verbieten und eine Aufbereitung von Abfällen fordern. Andererseits ist auch das Wissen um den Wert der einzelnen Abfallbestandteile gewachsen. Moderne Verfahren ermöglichen heute die Trennung der Abfälle und damit die Rückgewinnung der darin enthaltenen Rohstoffe.

Die Mechanisch-Biologische-Stabilisierungsanlage Westerwald in Rennerod ist Vorreiter für einen solchen Prozess. Dem Abfall wird in einem ersten biologischen Trocknungsprozess Wasser entzogen. Durch eine nachfolgende
mechanische Aufbereitung des trockenen Abfallgemischs werden Metalle und Inertstoffe (Glas, Steine, Sand) abgetrennt. Die verbleibenden Abfälle werden zu einem hochwertigen Brennstoff, dem sogenannten Trockenstabilat®, weiterverarbeitet.

Damit ist das Verfahren wirtschaftlich kostengünstiger als die überwiegende Zahl konventioneller Müllverbrennungsanlagen.

Schon gewusst?

Rein rechnerisch produziert jeder Bundesbürger rund 500 kg Müll im Jahr.

Etwa ein Drittel dieser Menge sind Wertstoffe wie Metalle, Glas und Papier. Beim Recycling seiner Abfälle ist Deutschland Weltmeister.

Während andere Länder wie die Niederlande oder Frankreich ihren Müll zum großen Teil verbrennen, werden in Deutschland fast die Hälfte aller Abfälle wieder in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt.